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Pressemeldung

Nr. 60 / 2023

19. Juli 2023 : Gelebte Humanität und Solidarität - Uni Osnabrück nun Mitglied des Netzwerkes Scholars at Risk

Seit Langem unterstützt die Universität Osnabrück geflüchtete bzw. bedrohte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie auch Studierende mit ganz konkreten Hilfsangeboten. Mit dem Ausbruch des völkerrechtswidrigen russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 haben die Anstrengungen, hier zu helfen, noch einmal zugenommen. Nun ist die Universität dem internationalen Netzwerk Scholars at Risk (SAR) beigetreten.

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© Simone Reukauf Fotografie

Geflüchtete und bedrohte Studierende können ihr Studium in Osnabrück fortsetzen

Scholars at Risk, ein in den USA ansässiges internationales Netzwerk akademischer Institutionen, hat sich zur Unterstützung bedrohter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und zur Verteidigung der akademischen Freiheit zusammengeschlossen. „Unsere Teilnahme an dem Netzwerk steht sinnbildlich für unsere humanitäre und solidarische Verantwortung, von Krieg und Verfolgung bedrohten Forscherinnen und Forschern und natürlich auch Studierenden zu helfen und ihnen eine umfassende Unterstützung durch unsere Universität zukommen zu lassen“, so die Universitätsvizepräsidentin für Internationales, Diversität und wissenschaftliche Qualifikation, Prof. Dr. Andrea Lenschow.

In den vergangenen Jahren hat die Universität zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um von Flucht und Verfolgung betroffenen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden zu helfen. Zum erfolgreichen Engagement der Universität zählen die Einwerbung eines Stipendiums des Hilde-Domin-Programms vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sowie die bereits 2020 erfolgte Aufnahme eines Fellows über die Phillip-Schwartz-Initiative (PSI) inklusive anschließender Familienzusammenführung in Osnabrück. Die fortgesetzte Förderung dieses Fellows wurde möglich durch eine großzügige Ko-Finanzierung der Maßnahme durch die Universitätsgesellschaft Osnabrück e. V., einem gemeinnützigen Verein der Freunde, Förderer und Alumni der Universität Osnabrück. Zwei weitere dieser hoch kompetitiven PSI-Stipendien wurden seitdem bewilligt und weitere befinden sich in der Antragstellung. In unmittelbarer Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine konnte zudem neun geflüchteten Wissenschaftlerinnen aus der Ukraine eine Perspektive an der Universität Osnabrück geboten werden. In zwei Fällen konnten Arbeitsverträge ausgestellt werden; darüber hinaus konnten sieben VW-Stipendien eingeworben werden. In enger Zusammenarbeit mit engagierten Professuren der Universität konnten die ukrainischen Stipendiatinnen so ihre wissenschaftliche Tätigkeit fortsetzen. Anträge für eine Verlängerung dieser Stipendien für weitere zwölf Monate wurden jüngst vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der VW-Stiftung bewilligt. 

Die Notlage in der Ukraine hat auch eine Reihe von Studierenden betroffen, die bereits in Osnabrück studierten oder sich in Austauschprogrammen befanden. Um auch hier in akuten Notlagen zu helfen, hat die Universität einen Zukunftsfonds eingerichtet, über den bisher 15 Stipendien in Höhe von 22.500 Euro insbesondere an Studierende aus der Ukraine ausgezahlt werden konnten und der auch zukünftig Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen wird. Beantragt und verausgabt wurden zusätzlich Mittel des DAAD in Höhe von insgesamt 22.800 Euro, die ebenfalls Studierenden in Not zugutekamen. Zahlreiche Beratungs-, Gesprächs- und Sozialangebote für Studierende aus Russland, Belarus, der Ukraine und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements über das DAAD-Welcome-Programm runden das umfassende Unterstützungsprogramm der Universität Osnabrück ab.

„Als international vernetzte Institution müssen wir schnell auf globale Entwicklungen reagieren können. Gerade in einer Zeit der Polykrisen kommt es hierbei auf strategische Weitsicht und belastbare Netzwerke an. Umso bedeutsamer ist der Beitritt der Universität zum Scholars at Risk-Netzwerk vor diesem Hintergrund“, so Malte Paolo Benjamins, Leiter des International Office.

„Uns ist bewusst, dass unsere Anstrengungen nur einen kleinen Teil des großen individuellen Leids abmildern können, doch umso mehr sehen wir uns hier in der Verpflichtung, den grauenhaften Auswirkungen von Krieg und Verfolgung durch ganz konkrete Hilfe entgegenzuwirken“, so Prof. Lenschow. „Im Namen des Präsidiums danke ich allen Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Verwaltung sowie der Universitätsgesellschaft Osnabrück, die sich individuell engagieren und diese Erfolge in der Mittelakquise ermöglicht haben.“

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Malte Benjamins, Universität Osnabrück
International Office
Neuer Graben 29, 49074 Osnabrück
malte.benjamins@uos.de